Weil der Markt explodiert ist

Prof. Memmert, Sie bieten ab Herbst an der Deutschen Sporthochschule Kln einen Weiterbildungsmaster-Studiengang Spielanalyse an. Wozu braucht es so was?Weil der Markt quasi explodiert ist. Immer mehr Fuballvereine haben nicht nur einen Spielanalysten, sondern ganze Abteilungen. In den Medien gibt es zunehmend mehr analytische Aufbereitung von Spielen fr Zuschauer oder Leser. In der Wirtschaft werden

Prof. Mem­mert, Sie bieten ab Herbst an der Deut­schen Sport­hoch­schule Köln einen Wei­ter­bil­dungs­master-Stu­di­en­gang Spiel­ana­lyse“ an. Wozu braucht es so was?
Weil der Markt quasi explo­diert ist. Immer mehr Fuß­ball­ver­eine haben nicht nur einen Spiel­ana­lysten, son­dern ganze Abtei­lungen. In den Medien gibt es zuneh­mend mehr ana­ly­ti­sche Auf­be­rei­tung von Spielen für Zuschauer oder Leser. In der Wirt­schaft werden neue Pro­dukte ent­wi­ckelt, und geforscht wird auch weiter. Außerdem haben Spiel­ana­lysten immer wieder beklagt, dass es keinen Aus­bil­dungsweg gibt und sie folg­lich keinen rich­tigen“ Abschluss haben.

Zu Ihren Dozenten gehören mit Urs Sie­gen­thaler und Chris­tofer Cle­mens zwei enge Mit­ar­beiter von Joa­chim Löw. Über­haupt scheinen sie stark auf Fuß­ball aus­ge­richtet zu sein, gibt es im Hand­ball oder Eis­ho­ckey keinen Bedarf?
Letzt­lich ist es ein Master für alle Spiel­sport­arten, aber wir müssen schauen, ob es etwa im Hand­ball einen Markt für Ana­lysten gibt. Aber der erste Jahr­gang, der sich gerade ange­meldet hat, wird vor allem aus Teil­neh­mern bestehen, die im Fuß­ball tätig sind.

Was mussten Ihre Bewerber an Vor­wissen mit­bringen?
Man muss auf jeden Fall ein abge­schlos­senes Hoch­schul­stu­dium und eine gewisse Berufs­er­fah­rung im Bereich der Spiel­ana­lyse vor­weisen.

Ange­nommen, ich habe Jura stu­diert und nebenher für einen Ober­li­gisten Spiel­ana­lysen gemacht. Könnte ich mich damit für den Stu­di­en­gang bewerben?
Grund­sätz­lich ja, aller­dings müssten sie in Ihrem fik­tiven Bei­spiel über einen län­geren Zeit­raum als Spiel­ana­lyst gear­beitet haben und den damit ver­bun­denen Arbeits­auf­wand aus­drück­lich dar­stellen, da die Berufs­er­fah­rung für unseren Wei­ter­bil­dungs­master eine wesent­liche Rolle spielt und wir Leis­tungen aus der beruf­li­chen Erfah­rung anrechnen. Die nächste Bewer­bungs­phase startet im Übrigen erst in zwei Jahren, wenn der erste Jahr­gang mit den ersten rund 20 Teil­neh­mern aus­läuft. Der geht bis dahin über ins­ge­samt vier Semester, in denen jeweils zwei Prä­senz­wo­chen mit je sechs Unter­richts­tagen statt­finden.

Wie kommt man zu seinem Abschluss?
Es gibt stu­di­en­be­glei­tend Leis­tungen, die erbracht werden müssen, und am Ende muss eine wis­sen­schaft­liche Abschluss­ar­beit geschrieben werden. Den erfolg­rei­chen Abschluss und eine gute Abschluss­note vor­aus­ge­setzt, sind die Absol­venten sogar pro­mo­ti­ons­be­rech­tigt.

Gibt es dem­nächst den Dr. spiel. oder Dr. ball.?
Man macht eher seinen Doktor in einem anderen Fach zum Thema Spiel­ana­lyse und wird dann Dr. sport­wiss., Dr. phil. oder Dr. nat. Dafür gibt es auch schon Bei­spiele, wie Martin Vogel­bein, der der­zeit an unserem Institut pro­mo­viert und als Scout der Frauen-Natio­nal­mann­schaft bei der dies­jäh­rigen WM in Kanada tätig war. Oder Dr. Ste­phan Nopp, der als einer von drei Spiel­ana­lysten für die deut­sche Natio­nal­mann­schaft arbeitet.

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