2010 wird mein Stern aufgehen

Herr Gerber, mit Ihnen als VfB-Kapitn lief es in der Halle rund und dennoch musste ich die Binde abgeben. Ein schwer nachzuvollziehender Vorgang. Ich war sehr berrascht. Fernando Meira wird vom Trainer noch seine ich wei nicht wievielte Chance in der Innenverteidigung erhalten. Sollte er aber wieder patzen, bin ich bereit.

Herr Gerber, mit Ihnen als VfB-Kapitän lief es in der Halle rund …

… und den­noch musste ich die Binde abgeben. Ein schwer nach­zu­voll­zie­hender Vor­gang. Ich war sehr über­rascht. Fer­nando Meira wird vom Trainer noch seine – ich weiß nicht wie­vielte – Chance in der Innen­ver­tei­di­gung erhalten. Sollte er aber wieder patzen, bin ich bereit. Ich habe ja in der Vor­saison schon zen­tral in der Abwehr gespielt. Wir haben damals 2:0 gegen Sand­hausen gewonnen. Das spricht wohl für sich.

Es heißt, Sie würden immer noch mit dem Kapi­tänsamt lieb­äu­geln.

Das stimmt. Fer­nando wirkt sehr nervös, er ver­sucht ver­zwei­felt, Leute auf seine Seite zu ziehen, falls es doch noch zu einer Abstim­mung im Kader kommt. Es soll auch Geld im Spiel sein. Aber ich habe meine zehn Mann aus dem Hal­len­team sicher, da kippt keiner um.

Für Sie spräche auch die grö­ßere Per­spek­tive.

Ganz klar. Ich bin erst 34, habe in Stutt­gart gebaut. Fer­nando wird irgend­wann nach Por­tugal zurück­kehren. Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass er mich blo­ckiert hat. Ich musste immer mit ihm auf einem Zimmer liegen, immer hatte er nur Flausen im Kopf, weg­gehen und so. Ich bin froh, dass das über­standen ist. Zum ersten Mal habe ich den Kopf wirk­lich frei.

Der Verein will Ihren Ver­trag den­noch nicht ver­län­gern.

Mit dieser Kon­stel­la­tion im Manage­ment hätte ich sowieso nicht wei­ter­ge­macht. Der Verein braucht fri­schen Wind. Der Sport­di­rektor Jochen Schneider ist mit seinen 36 Jahren weit über seinen Zenit hinaus, und Horst Heldt tut sich in der neuen Rolle als Team­ma­nager buch­stäb­lich schwer, die Hose spannt schon bedenk­lich. Nein, es gab keine Basis.

In der Rück­runde werden Sie womög­lich gar nicht spielen.

Man hat sich hier gegen den schnellen Erfolg mit Meis­ter­schaft und Pokal­sieg ent­schieden und für den öden Weg des kon­ti­nu­ier­li­chen Auf­baus. Mein Weg führt aber nicht nach Madrid oder Chelsea, son­dern eher nach Russ­land. Dort liegt die Zukunft des Fuß­balls. Bei der WM 2010 wird mein Stern in Süd­afrika dann end­gültig auf­gehen. Die EM nächstes Jahr schenke ich mir. Ich darf mich nicht länger bei kleinen Tur­nieren auf­reiben.

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Das Inter­view führte Mathias Schneider von der Stutt­garter Zei­tung“.

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